Bonifatius

Szenen aus dem Leben des Bonifatius: Heidentaufe (oben) und Märtyrertod (unten) in: Fuldaer Sakramentar (Anfang 11. Jh.), Staatsbibliothek Bamberg, Msc.Lit.1, fol. 126v

Bonifatius, Geburtsname Wynfreth (auch Wynfrith, Winfrid, Winfried; * um 673[1][2] in Crediton; † 5. Juni 754[3] oder 755[4] bei Dokkum in Friesland[5]), war ein angelsächsischer Mönch. Er war einer der bekanntesten christlichen Missionare und der wichtigste Kirchenreformer im Frankenreich. Er war Missionserzbischof, päpstlicher Legat für Germanien, Bischof von Mainz, zuletzt Bischof von Utrecht sowie Gründer bzw. Auftraggeber mehrerer Klöster, darunter Fulda. Aufgrund seiner großdimensionierten, mit fränkischer Unterstützung betriebenen Missionstätigkeit im damals noch überwiegend nicht-christlichen Germanien, wird er seit dem 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche als „Apostel der Deutschen“ verehrt.

  1. Schieffer: Bonifatius (siehe Literatur), S. 103.
  2. von Padberg: Bonifatius (siehe Literatur), S. 13.
  3. Die Datierung auf 754 wurde maßgeblich von Michael Tangl (s. unten Literatur) und Franz Flaskamp (s. unten Literatur) begründet, so auch noch Franz Staab, Die Mainzer Kirche im Frühmittelalter. Die Angelsachsen Bonifatius (744/48–754) und Lul (754–786) (s. unten Literatur) S. 126, S. 132f.; ders., Mainz vom 5. Jahrhundert bis zum Tod des Erzbischofs Willigis (47-1011). Mainz als städtisches Zentrum Germaniens im Karolingerreich. In: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz (Hrsg.): Mainz. Die Geschichte der Stadt. Verlag Philipp von Zabern, 1998, S. 80. Sie beruft sich auf die lediglich kopial überlieferten Schenkungsurkunden in Edmund Ernst Stengel: Urkundenbuch des Klosters Fulda. Elwert, Marburg 1913, 1956. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck X 1, 1–3) Nr. 22–27. Deren Datierung beruht allerdings allein auf der Angabe der Herrschaftsjahre König Pippins in römischen Ziffern und wurde von Heinrich Wagner (s. unten Literatur), S. 178–192 mit nicht von der Hand zu weisenden Argumenten infrage gestellt.
  4. Vgl. Wagner (s. unten Literatur) S. 207–226, dessen Einwände gegen Tangl und Flaskamp zumindest so viel Substanz haben, dass sich eine allein auf deren Argumenten fußende Entscheidung hinsichtlich des Todesjahrs des Bonifatius verbietet und die Frage als weiterhin offen zu betrachten ist.
  5. Oder vielleicht bei Dünkirchen im heutigen Französisch-Flandern, wie der niederländische Archivar Albert Delahaye behauptete. Diese These ist jedoch umstritten.

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